Mats – Das Leben eines Schlittenhundes

In nicht Mal mehr 4 Monaten ist Mats 10 Jahre alt und für ihn sind wir 2013 „auf einen Kaffee“ von Österreich nach Kiruna (nördliches Schweden – insgesamt 6500 km) gefahren. 2/3 seiner Lebenszeit haben wir bereits gemeinsam verbringen können und ich hoffe, dass er noch mindestens weitere 5 Jahre mit uns ein gutes Leben hat. Mein erster Alaskan Husky :).

Mats ist ein großer Rüde über 70 cm Schulterhöhe und 30 kg schwer, ich empfinde ihn für mich als den perfekten Leithund. Bis auf einen eingerissenen Nagel, war Mats immer gesund und immer fix im Team mit dabei. Egal ob auf kurzen Touren, zur Einschulung von jungen Hunden, bei langen Touren oder auf einem Schlittenhunderennen. Immer stark, gesund, brauchte nur kurze Erholungszeiten, hat immer gefressen, war immer scharf wie „Nachbars Lumpi“ haha und war als Rüde zur Zucht, die Basis unseres Kennels. Auf Mats können wir uns immer verlassen. Manchmal war er auch bei uns im Haus, dann war er ein Couchpotatoe und hat sich total schnell angepasst. Ist er draussen im Rudel, ist er laut und voller Energie, im Haus ist er ruhig, entspannt und ein Kuschelhund.

     

Blutuntersuchungen waren immer in Ordnung und physiotherapeutische Checks ergaben ein ausbalanciertes Körperbild. Angefangen haben wir mit Mats, da war er ungefähr 1 Jahr alt und seitdem ist er zwischen 20. und 30.000 Kilometer gemeinsam mit uns gelaufen. 

    

Mats ist noch immer voller Tatendrang, will immer mit dabei sein, bei jedem Training. Dabei geht es ihm nicht darum, dass er lange läuft, mehr ist ihm wichtig, dass er noch immer unser Leithund ist. Dass er das Gefühl hat, wir brauchen ihn. Fast jeden Tag, wenn das Wetter passt, ist er der Wichtigste für uns, wenn es darum geht, den Youngsters zu zeigen, wo es lang geht. Wir versuchen ihm so lange als möglich das zu geben, was er so liebt. Voran zu gehen, als Leithund, mit uns Abenteuer zu erleben und seine Stärke zu zeigen. Auch wenn die Abenteuer immer kürzer und kleiner werden, angepasst an sein Alter und seine körperlichen Möglichkeiten. Dieser für mich so spezielle Hund, ist seit fast 1 Jahr in einer „Midlife Crisis“. Ich bin davon überzeugt, dass Hunde wie Mats, die so eine intensive Bindung mit uns haben und diese große Aufgabe hatten, in so eine mentale Krise geraten können. Vor allem wenn sie weiterhin im Rudel bleiben, ist es wichtig, dass solche Hunde die volle Unterstützung von uns bekommen und weiterhin eine Aufgabe haben, wo sie wichtig sein können, in dem Bereich, den sie ein Leben lang ausgeführt haben. Ihn nicht zu schonen, aber das Training an seine Möglichkeiten anzupassen.

Matsi, auf die nächsten, mindestens 5 Jahre. Mein Gentleman